Any image, fading (CMYK)

2010Klebefolie auf Glas4 Flächen, je ca. 247 x 45 cmDie Kunstsammlung der Ricola umfasst Werke aus den Bereichen Malerei, Zeichnung, Druckgrafik, Plastik, Installation, Fotografie sowie der elektronischen Kunst (Video). Neben diesen autonomen Werken, die an wechselnden Standorten befristet ausgestellt werden, gibt es auch einige wenige Werke, die in den Bereich Kunst-am-Bau fallen. Es handelt sich um Arbeiten, die für einen bestimmten Ort konzipiert worden sind. Erwähnt seien die Zeichnungen auf den Türen im Fabrikationsbetrieb in Laufen, die vom Basler Künstlerkollektiv boycotlettes (Melanie Fischer und Lara Schwander) stammen, sowie die Gestaltung des Sitzungszimmers im Marketinggebäude in Laufen durch die Künstlerin Rosemarie Trockel. 2010 wurde ein weiteres Projekt realisiert: Any image, fading (CMYK) von Dagmar Heppner (*1977, lebt in Hamburg). Aufgabenstellung Der Innenausbau im Volksfreund-Gebäude besteht vorwiegend aus Glaswänden. In der offenen Mittelzone gibt es eine Cafeteria und einen Serviceraum, in dem sich Drucker und Kopierer befinden. Dieser Raum besteht ebenfalls aus Glaswänden. Es gibt keine Türen, sondern lediglich Öffnungen, die beidseitig von Scheiben begrenzt sind. Um die Zugänge besser zu kennzeichnen und Unfällen vorzubeugen, wurde Dagmar Heppner eingeladen, ein Projekt zu entwickeln, das einerseits eine selbstverständlichere Nutzung des Raumes ermöglichen und andererseits auch dessen Funktion ablesbar machen sollte. Künstlerische Lösung Ausgangspunkt ihrer Recherche bildete das Farb-Druck-System CMYK, welches im Kopierraum täglich zur Anwendung kommt. Im Vierfarbendruck werden Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz verwendet und nacheinander in einem Punktraster übereinander gedruckt. Um einen Moirée-Effekt zu verhindern, werden die Druckfolien des jeweiligen Rasters vor der Belichtung gedreht (Cyan 15°, Magenta 75°, Gelb 0°, Schwarz 45°). Die Abstände der Punkte im Raster bleiben sich immer gleich, lediglich die Punktgrösse verändert sich. Die Künstlerin hat sich für ihr Projekt an diesem Verfahren orientiert und die Raumöffnungen beidseitig und vertikal mit farbigen Punkten gekennzeichnet. Sie zeichnete einen auf die räumliche Situation bezogenen Verlauf, dessen Intensität jeweils von der Öffnung zur Glaswandmitte abnimmt. Das auf dem Computer erarbeitete Raster aus Einzelpunkten schickte sie an ein Beschriftungsatelier, das die Punkte maschinell aus farbigen Folien ausschnitt und vor Ort manuell aufklebte. Roman Kurzmeyer